„Mist, mein Kind hat ein Putzmittel getrunken. Was mach ich
jetzt?“ Im besten Fall haben Sie die Nummer des Giftnotrufes parat, ansonsten
sollten Sie sie schnell herausfinden.
Doch warum lässt man es als Eltern überhaupt so weit kommen,
dass Kinder überhaupt die Möglichkeit haben, an giftige Sachen ranzukommen?
Eltern unterschätzen oft die Neugierde ihrer Kinder. Ab dem
neunten Monat sind Kinder in der oralen Phase und stecken alles, was sie in die
Finger kriegen, in den Mund: Das Spülmittel neben der Spüle, den
Toilettenreiniger, die gelbe Flüssigkeit die in eine Wasserflasche umgefüllt
wurde, die bunten Tabletten, die auf dem Nachtisch liegen. Das alles sieht für
Kinder sehr interessant und verführerisch aus.
Das Infomaterial für Deutsche Eltern oder Bildungsinländer
ist ausreichend. Aber was ist mit Migrantenfamilien, wo kaum Deutsch gesprochen
wird? Für eben diese Familien gibt es kein Informationsmaterial in den
entsprechenden Sprachen.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder
e.V. hat eine Bestandsaufnahme gemacht. „Studienergebnisse zeigen, dass kleine
Jungen mit Migrationshintergrund häufiger unfallbedingte Verletzungen als ohne
Migrationshintergrund“, erklärt Martina Abel, die Geschäftsführerin der BAG.
Durch das neue Projekt „Achtung! Giftig“, sollen
Migrantenfamilien besser aufgeklärt werden, indem sie die Informationen in ihrer
Sprache erhalten. In Zusammenarbeit mit Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit und den Frauen aus dem internationalen Zentrum der AWO
entwickelte die BAG Plakate. Auf diesen wird den Eltern kurz, aber deutlich
erklärt, was für ihre eigenen Kinder gefährlich ist und wie man diesen Gefahren
vorbeugen kann.
Martina Abel ist sehr stolz auf
das Ergebnis und betont die Zusammenarbeit: „Ohne die Frauen, aus dem
internationalen Zentrum, hätten wir das nicht hinbekommen. Durch die
Zusammenarbeit wurde uns klar, was das wichtige ist und auf die Plakate drauf
muss.“
Die Plakate „Achtung! Giftig“ wurden in die arabische,
russische, serbisch/kroatische/bosnsische, und türkische Sprache übersetzt. Es
werden noch ein Bildband und ein Handbuch folgen.
Prominente Unterstützung erhält das Projekt von dem
Telekombasketsspieler Zvonko Buljan. Der gebürtige Kroate hat selber eine
zweijährige Tochter: "Ich erfahre gerade, wie das ist, wenn Kinder alles in
den Mund stecken wollen“, so Buljan.
Weiter Informationen auf www.kindersicherheit.de.
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