Mittwoch, 18. Januar 2012

Schüren wir ein bißchen Hass


Während die einen feiern, zeigen die anderen fragwürdige Dokumentationen: Hauptsache es wird Hass geschürt…oder gefeiert kommt auf die Perspektive an.



Seit gut 16 Jahren ist der Jugoslawienkrieg und vorbei. Und alle Nationen/Ethnien/Völker sind fleißig dabei die Kluft noch größer zu machen. Versöhnung? Pah total überbewertet? Aufarbeitung der Vergangenheit und Verbrechen? Wozu? Besser man hält an Stereotypen und Vorurteilen fest. Feiert Kriegsverbrecher als nationale Helden.

9. Januar 2012 ist der Jahrestag der Republika Srpska. Dieses Jahr hat die Republika Sprska ihr 20jähriges Bestehen gefeiert und alles was Rang und Namen hatte war anwesend. Neben, natürlich, Milorad Dodik, der serbische Präsident Boris Tadic, die ganze orthodoxe Kirche, Emir (Nemanja) Kusturica (er hat sich auf seine serbischen Wurzeln besonnen), auch verurteilte Kriegsverbrecher, die ihre Strafe abgesessen haben usw…

Nun, es gab schon reichliche Diskussionen, dass Tadic bei den Feierlichkeiten war. Manche beurteilten dies als Wählerfang. Würde er nicht zu solchen Veranstaltungen hingehen, würde er die konservativen Wähler verlieren.Die Wahlen in Serbien stehen ja noch bevor.

Das bosnische staatliche Fernsehen beschloss, aus gegebenem Anlass, eine Dokumentation zu zeigen: 60 Minuta (60 Minuten) Krnja Velika Srbija (Der Splitter oder das Bruchstück Großserbien).

Ich bin ja ein großer Fan von Dokus, also schaute ich mir erwartungsfreudig das oben genannte TV-Stück an.

Wo fange ich an, wo höre ich auf?
Soll ich den Inhalt präzise wiedergeben oder groß zusammenfassen worum es geht?

Ich will mal nicht zu genau sein, schließlich war es der Autor der Doku auch nicht.

Fazit der Dokumentation:
Alle Serben waren, sind und werden es immer, ohne Ausnahme, bleiben: Kriegsverbrecher.
Die Karadjordjevics, Mihajlovic, Tito, Milosevic, Karadazic, Djindjic und zu guter Letzt Tadic und alle Präsidenten die noch kommen werden. Sie alle haben nur ein Ziel: Großserbien zu gründen.

Wie könnten sie auch etwas anderes vorhaben, schließlich haben die Serben nie etwas anderes getan, als Genozid zu betreiben. Es fing in den Balkankriegen an und hat irgendwie immer noch nicht aufgehört.
Ein Fachmann veranschaulicht das auch am Beispiel der Deutschen. Filip David (Publizist) sagt bzw. zitiert einen Deutschen Historiker Daniel Ger-Gör oder Gorhagen: die Deutschen seien ja schon lange vor Hitler Antisemiten gewesen, Hitler…der war nur die Spitz des Eisberges. Antisemitismus gehörte einfach zu der Kultur der Deutschen, schon immer, irgendwie. Und genau so gehöre der Genozid zu der Kultur der Serben, schon seit immer, irgendwie.

Ein weiterer vermeintlicher Experte: Vuk Draskovic. In den 70ern ein großer Kommunist, später ein noch größerer Nationalist der volkaufhetzerische Romane schrieb und jetzt kann er Serbiens Aufnahme in die EU kaum erwarten.

Die Doku zeigt auch richtige Historiker, die Ahnung haben von dem was sie erzählen. Reist aber die Tatsachen aus dem Kontext heraus und untermauert sie mit populistischen und falschen Äußerungen.

Und so plätschert die Dokumentation vor sich hin und hat ihr Ziel vermutlich erreicht: Den Hass auf seinen Nachbarn zu vertiefen.

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